Montag, 14.07.2008 – 1. Etappe von Katharinaberg nach Giggelberg

Wanderdaten

  • ab Katharinaberg: 10:20 Uhr
  • an Grubhof: 14:10 Uhr (70' Mittagspause)
  • an Giggelberg: 18:10 Uhr
  • Pausen / Fotostopps: 25'
  • reine Gehzeit: 6h 15'.
  • Entfernung: ca. 10 km

Wegverlauf

Katharinaberg (1.245 m) - Kopfron (1.436 m) - Innerunterstell (1.470 m) - Lind (1.484 m) - Galmein (1.384 m) - Grubhof (1.377 m) - Pirch (1.445 m ) - Hochforch (1.555m ) - Giggelberg (1.563 m)

Wetter

Nebel und Regen bis zum Start, Schneefallgrenze 2.000 m, überwiegend trocken; zunächst stark bewölkt; später Auflockerungen und kurze sonnige Abschnitte, kühl, aber nicht windig;

Auszug aus Hildegards Tagebuch - Montag, 14.07.2008

Nach einem guten Abendessen –Lasagne, Tafelspitz, Kartoffeln, Gemüse, Salat, Pesto und Kuchen haben wir eine wunderbare Nacht in herrlichen Betten verbracht.

Mit einer Schönwettererwartungshaltung müssen wir beim Aufziehen der Gardinen feststellen: Nebel, Wolken, Regen.

Jetzt ist es entschieden – wir gehen! Treffpunkt 10.00 Uhr in der Eingangshalle. Der Himmel ist zwar heller, aber noch nicht wolkenfrei. Wir sind jetzt doch aufgeregt, weil es endlich losgeht. Unser Motto: „Erlebe die Vielfalt“; und vielfältig war unser Beginn der Tour hier im Katharinerberger Hof auf jeden Fall schon.

Regentauglich angezogen starten wir, den Rucksack festgezurrt, die Stöcke auf die richtige Höhe eingestellt. Einige Kleidungsstücke haben wir noch heraus genommen und in die Sporttasche gelegt, die jetzt in der Pension zurück bleibt.

Jetzt fühlen wir uns sicher und durch die Gurte der Rucksäcke wie Zugpferde, die endlich mit ihrem schweren Karren losziehen dürfen.

Kartenmaterial

Foto: Reinhard Jakubowski

Um die Orientierung zu erleichtern sind die Wanderwege in der Texelgruppe beschildert.

Vom Katharinerberger Hof wählen wir zunächst - wegen der schönen Aussicht - den Weg Nr. 10 als Zubringer zum Meraner Höhenweg Nr. 24. Zur Orientierung benutzen wir die Kompass-Wanderkarte Nr. 043 Naturpark Texelgruppe Meraner Höhenweg (1:35.000); ergänzend haben wir noch Tabacco-Karten (1:25.000) dabei.

Zur leichteren Orientierung ist der gesamten Weg auch mit Hinweisschildern versehen.

(Anmerkung von hoehenweg.meran.info: Die Kompass Wanderkarte WK 043 wurde im Maßstab 1:25.000 neu aufgelegt und ist neben anderen Wanderkarten, Wander - DVDs und Wanderführern in unserem Online Shop erhältlich.)

Auszug aus Hildegards Tagebuch - Montag, 14.07.2008

Auf den ersten Metern des Weges, drehen wir uns immer wieder um und blicken auf Katharinaberg, das immer kleiner werdend hinter uns zurückbleibt. Die Luft ist noch kalt, Anorak und lange Hose sind angebracht.

Wir lachen und freuen uns einfach, dass wir auf dem 24er-Weg angekommen sind. Der Gedanke, dass wir nicht hätten starten können, hatte uns ganz schön zugesetzt, aber jetzt sind wir guter Dinge, fast schon übermütig. So entsteht eine Art „Aufpassmechanismus“ in unserer Gruppe: Hier ist es patschig. Vorsicht, glitschiger Stein. Passt auf, die Wurzeln sind tückisch. Das Tor wieder schließen, wenn der letzte durchgegangen ist.

Foto: Reinhard Jakubowski

Reinhold Messners Schloß Juval liegt auf einem Felsensporn am Eingang zum Schnalstal.

Unter uns liegt nun Schloss Juval, das Domizil Reinhold Messners. Hier öffnet sich das enge Schnalstal und vor uns liegt unser geliebtes Vinschgau. Immer parallel der Etsch und den Naturnser Kreisverkehr im Blick, laufen wir auf dem Meraner Höhenweg vorbei an verschiedenen Höfen, eingebettet in saftige Wiesen. Der Geruch von frischem Gras und Heu begleitet uns.

Beim Grubhof stärken wir uns mittags mit Suppe und Knödeln. Die Stube ist geschmückt mit religiösen Bildern von Heiligen oder Kommunionbildern der Kinder. Unter dem Bild des „Barmherzigen Jesu“ schmeckt unser schlichtes Essen fürstlich und wir sind von der einfachen und tiefen Religiosität beeindruckt.

Foto: Reinhard Jakubowski

Blick ins Tal vom GH Giggelberg (1.563 m).

Bei Nässe ist Trittsicherheit gefragt

Zwischen dem Pirchhof und Hochforch ist dann Konzentration gefragt; denn es gilt die feuchten Schluchten des Lahnbachs zu durchsteigen. Über Eisenleitern, Holztritten oder treppenartig geschichteten Steinen geht es hinab und hinauf. Nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage ist es ratsam, hier an der einen oder anderen Stelle die festen Seilversicherungen zu benutzen, die an einigen Passagen angebracht sind. Nach einem anstrengenden Kletterprogramm wird es wieder moderater, geht aber zum Giggelberg erneut bergauf.

Auszug aus Hildegards Tagebuch - Montag, 14.07.2008

Beim Aufstieg zum Giggelberg – es geht schon auf 18:00 Uhr zu – verlassen uns langsam die Kräfte. Der Wald ist sehr dicht und moosig. Jeder hängt seinen Gedanken nach und freut sich auf sein Bett. Um 18:10 Uhr erreichen wir unser Ziel. Die Schultern schmerzen ein wenig, die Füße sind etwas aufgeweicht.

Die fünfjährige Enkelin des Hauses zeigt uns unser Nachtquartier – ein blitzsauberes, gemütliches Zimmer mit 2 Etagenbetten, einem Tisch und 4 Stühlen.

Duschen, umziehen und dann Abendessen in der sehr warmen Stube, die gut besetzt ist. Wir wählen aus der Speisekarte Schweinebraten, Wiener Schnitzel, Spiegeleier und Röstkartoffeln und belohnen uns mit Rotwein und Bier.

Vier zufriedene Wanderer sitzen zusammen und gehen die verschiedenen Abschnitte des Weges noch einmal durch und stellen jetzt schon fest, dass der WEG das ZIEL ist!

Text und Fotos von Reinhard Jakubowski aus Gladbeck. Die Verwendung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Berichte und Texte von Gastautoren geben nicht notwendigerweise die Meinung des Medieninhabers wieder.

Bergnotruf Tel. Nr.: 118

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