4.Tag, Mittwoch 27. Juni 2007: Eishof - Eisjöchl

Königsetappe über das Eisjöchl

Die „Königsetappe“ des Meraner Höhenweges lag vor uns und sie sollte sich auch in jeder Beziehung als solche herausstellen.

Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück machten wir uns um 7:10 Uhr auf die Beine. Der Morgen war frisch und das Wetter wunderbar.

Nach einer kurzen Steilstufe durch ein Waldstück weitete sich der Blick in den Talschluss Die optischen Eindrücke waren phantastisch. Der Weg breit und in vielen Serpentinen meist sanft ansteigend angelegt.

Ständig machten wir uns Gedanken, wie und wo er wohl weiter führt und wurden jedes Mal ob seiner herrlichen Anlage aufs Neue überrascht.

Wir wussten schon vorher, dass es sich bei diesem Weg um einen alten Militärweg handelt. An einer kleinen Felswand ist dies auch dokumentiert. Eine Schrift weist auf zwei Regimenter hin, die in den 20er-Jahren diesen Weg bauten.

Pfossental. (Foto: Erich Kraller)Blick auf Hohe Weisse und Kleine Weisse aus dem Pfossental. (Foto: Erich Kraller)Aufstieg zum Eisjöchl aus dem Pfossental. (Foto: Erich Kraller)

links: Immer weiter und stetig höher geht es ins Pfossental hinein.
mitte: Die hohe und die kleine Weisse, die wir ständig im Blickfeld haben, faszinieren uns immer wieder aufs Neue.
rechts: Der Aufstieg aufs Eisjöchl auf der alten Militärstrasse.

Murmeltiere und herrliches Bergpanorama

Der Weg führt weiter auf eine gigantische Hochfläche, auf der sich auch einige Murmeltiere tummelten. Nach der Überquerung ging es etwas steiler – aber immer noch sehr moderat - und schon unter den Ausläufern der Hohen Wilde (3.480m) weiter unaufhaltsam in Richtung Eisjöchl.

Unser früher Abmarsch führte dazu, dass wir den ganzen Weg allein waren und deshalb kein menschlicher Laut die Ruhe und die phantastischen Eindrücke beeinträchtigte.

Im Rückblick und weit unter uns sahen wir dann fahrend und schiebend die zwei Biker und noch weiter unten auch die ersten anderen Wanderer.

Meist von der Sonne geblendet, suchten unsere Blicke immer wieder den entscheidenden Moment und nachdem wir nur noch Fels und Himmel sahen, konnte es nicht mehr weit sein

Ausblicke ins Tal vom Eisjöchl

Stettiner Hütte. (Foto: Erich Kraller)

Die Stettiner Hütte liegt unterhalb des Eisjöchls und ist erst ab Juli geöffnet!

Irritiert hat uns dann nur noch die Tatsache, dass der Weg plötzlich zu Ende war. Aber auch der Aufstieg war hier zu Ende. Nach einer Minikletterei über einige Meter standen wir nach 2h 30' tatsächlich auf dem höchsten Punkt (2.895 m) des Weges, dem Eisjöchl.

Unter uns lag in einem kleinen Kessel ein See und etwas darüber die Stettiner Hütte (2.875 m) und ab hier war auch der Weg wieder deutlich erkennbar.

Eine halbe Stunde Pause gönnten wir uns und genossen die Ausblicke zurück ins Pfossental, aufwärts auf die umliegenden Berge und Gipfel und vorwärts/abwärts ins Pfelderer Tal. Sogar unser Zwischenziel (für die Mittagspause) die Lazinser Alm war weit unter uns schon sichtbar.

Text und Fotos von Erich und Christa Kraller aus dem Chiemgau in Oberbayern. Die Verwendung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autoren.

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Bergnotruf Tel. Nr.: 118

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